JuHiBo, Jugendhilfe Bockenem, Therapeutische Angebote

Lese-Rechtschreib-Therapie (LRS)

JuHiBo, Jugendhilfe Bockenem, Bereich Lese-Rechtschreib-Therapie (LRS)

„Gut lesen und richtig schreiben ist der Schlüssel zu schulischem und beruflichem Erfolg, zu mehr Lebens­freude und besseren Lebenschancen. Nicht jeder junge Mensch lernt in der Schule problemlos lesen und schreiben. Viele kämpfen ihr Leben lang mit den Folgen dieses Handicaps. Wir unterstützen die Schüler in unserem Therapieangebot intensiv, individuell und geduldig.“

„Mit Geduld, Fleiß und Unterstützung ans Ziel ankommen!“

„Für mich ist der Aufbau eines guten Vertrauensverhältnisses zum Kind eine Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Lerntherapie.
Es sollte stets Geduld und Verständnis, aber auch eine deutliche Konsequenz im Lernprozess erfahren.“

Constanze Jäkel, ehem. Lerntherapeutin der Jugendhilfe Bockenem e. V.

Unser Angebot steht allen Kindern (im Grundschulalter), Jugendlichen und Erwachsenen zur Verfügung:

Lern- und Leistungsproblematik

  • LRS (Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie)
  • Förderung Englisch für Kinder-u. Jugendliche mit LRS
  • Dyskalkulie (Rechenschwäche)
  • Ad(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit mit oder ohne Hyperaktivitätsstörung)
  • Schul-/Prüfungsängste, Prokrastination („Aufschieberitis“), weitere Verhaltens – u. Lernschwierigkeiten und emotionale Störungen

Therapiebegleitung/führung:

  • Kostenloses Erstgespräch und Anamnese
  • Prozessbegleitender Kontakt und Beratung mit Eltern sowie weiterer Personen im häuslichen Umfeld
  • Kooperation mit Lehrer:innen und behandelnder Fachpraxis (Kinder-u. Jugendpsychiater:in)
  • Klärung rechtlicher Fragen und Hilfe bei der Durchsetzung im Schulalltag, mit dem Jugendamt sowie weiteren Institutionen
  • Zusammenarbeit mit weiteren Therapeut:innen (Logo-, Ergo-Therapie), evtl. Vereinstrainer:innen, usw.

Fachliche Ausrichtung und angewandte Methodik:

Es wird ein Förderplan entwickelt, der individuell auf das Kind ausgerichtet ist – unter Berücksichtigung der aktuellen Lern- und Leistungsmöglichkeiten – Stärken und Schwächen.

Es gilt die bestmögliche evaluierte Methode und/oder das modifizierte Lernprogramm oder Verfahren mit entsprechenden Materialien, Spielen, Software, etc. einzusetzen.

Im Laufe der Hilfemaßnahme ist es zudem von großer Wichtigkeit, die gewählte Vorgehensweise beständig kritisch zu betrachten, ggf. zu verändern und/ oder andere Methoden-Teilbereiche einzusetzen:

LRS / Legasthenie:

AFS – Training, Hamburger Schreibprobe, Marburger Trainingsprogramm, Reuther-Liehr, R. Dürre, Dr. Petra Küspert, etc.
PC- Rechtschreibprogramme

Englischförderung:

Ursula Dorsch & Johannes Dreßler,
Xenia Baumann, etc.,
PC- Programme

Dsykalkulie:

Kalkulie, M. Gaidoschik, A. Born, B. Eckstein,
Ursula Chaudhuri, etc.,
PC-Rechenprogramme

A(D)HS:

Lauth / Schlottke, MTK (Marburger Konzentrationstraining nach Krowatscheck), etc.,
PC – Programme

Ganzheitliche Förderung eines positiven Selbstkonzeptes

  • Training zur Verbesserung der Wahrnehmung und Konzentration
  • Förderung von Geduld und Ausdauer

Erlernen von Strategien zur Eigenorganisation

  • Erlernen von systematischen Arbeits- und Lerntechniken
  • „Lernen lernen“

Einsatz von Entspannungstechniken

  • Fingermudras, etc.

Erstellung eines eigenen Nachschlagwerkes

  • Regel, Merksätze, Eselsbrücken, Affirmationen, etc. mit Illustrationen

Die vom Jugendamt bewilligten Therapien finden in der Regel 1x wöchentlich statt.

Das Erstkontingent beläuft sich auf 40 Stunden (Zeitraum ca. eines Schuljahres).

Bei vorliegender Notwendigkeit (Empfehlung des/der Therapeut:in) und mit Verlängerungsantrag der Eltern können weitere Stundeneinheiten von jeweils 20 Std. genehmigt werden.
Die Jugendhilfe Bockenem e. V. bietet mehrere Therapiestandorte im gesamten Landkreis Hildesheim an.

Typische Fehler bei einer LRS / Legasthenie oder Dyskalkulie

Beim Rechtschreiben:

  • Laut – Buchstabenzuordnung ist nicht gesichert
  • Buchstabenverdrehungen (d/b)
  • Hohe Fehlerzahl beim Abschreiben
  • Fehler werden (auch bei Korrektur) nicht erkannt
  • Häufig unleserliche Handschrift
  • Häufig wechselnde Verschriftlichung ein und desselben Wortes
  • Etc.

Beim Lesen:

  • Niedrige Lesegeschwindigkeit
  • Auslassen, Ersetzen oder Hinzufügen von Wortteilen oder Worten (Raten)
  • Verlieren der Zeile im Text
  • Schwierigkeit, aus dem Gelesenen Zusammenhänge zu erkennen und Schlussfolgerungen zu ziehen
  • Etc.

Häufig treten infolge auch Schwierigkeiten in den Fremdsprachen auf. Im Bereich Englisch wird Lernhilfe/Unterstützung geboten.

Beim Rechnen:

  • Zahlen- und Mengenverständnis ist nicht verstanden
  • Fehler beim Zählen oder Abzählen
  • Verrechnen um eins oder Fehler im Umgang mit der Null
  • Rechenzeichen werden vertauscht oder nicht berücksichtigt
  • Schwierigkeiten beim Erlernen des Einmaleins
  • Kopfrechnen gelingt nur mit Mühe (Rechnen durch Zählen)
  • Textaufgaben werden falsch entschlüsselt

Nicht alle genannten Schwierigkeiten müssen vorliegen, darüber hinaus aber noch viele weitere.

Eine Therapie mit Kostenübernahme wird vom Jugendamt unter bestimmten Voraussetzungen (§ 35a SGB VIII) bewilligt.

Schweregrad und Kontinuität der Problematik ist hierbei ausschlaggebend (über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten) und diese muss vom Facharzt (Kinder – und Jugendpsychiater:in/Psychotherapeut:in) durch anerkannte Testverfahren diagnostiziert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind psychische Begleiterscheinungen: Bauch-und Kopfschmerzen, Kinder sind traurig, weinen oft, sind mutlos und verlieren die Lust am Lernen. Andere werden aggressiv, sind unruhig und impulsiv.

Kontakt: Christine Garben